BarCamp Kiel 2017: Selbstorganisiertes Lernen und Arbeiten, #meetingwahnsinn und eine Bitcoin-Pizza
Beim 8. Kieler BarCamp wurde eine breite Palette an Sessionthemen angeboten. Von neuen Lernformaten, Selbstorganisation und Tools für die Collaboration, über Bitcoins, Augmented Reality und Virtual Reality, Amazon Alexa, bis zu digitaler Bürgerbeteiligung und Influencer Marketing.
Das 8. BarCamp Kiel (#bcki17) fand am 11. und 12. August 2017 statt. Bei toller Organisation – wie auch in den Vorjahren schon – lernten und diskutierten rund 300 Teilnehmende pro Tag und hatten dabei jede Menge Spaß. Die spannende Mischung an Teilnehmenden aus Wirtschaft, Hochschulen und Gesellschaft, bis hin zum Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein, trug dazu bei.
Auf dem Barcamp #bcki17 wird auch der MP geduzt! pic.twitter.com/VCTPD4gmB2
— Nicole Schwerdtfeger (@RotStich) 11. August 2017
Sessions, Sessions, Sessions … #bcki #bcki17 pic.twitter.com/2j5m0Xan9o
— BarCamp Kiel (@barcampkiel) 11. August 2017
Anders lernen – Warum BarCamps mehr Spaß machen
In der Session berichtete Dr. Inge Schröder von einem Aha-Erlebnis und trug Gründe zusammen, warum das Lernen in Barcamps, Hackathons und ähnlichen Formaten besonders viel Spaß macht und daher besonders gut gelingt. Diese Lernformate sind unter anderem gekennzeichnet durch:
- Das selbstbestimmte Auswählen von Lerninhalten statt Pflichterfüllung führt dazu, dass man Verantwortung für den eigenen Lernprozess übernimmt
- Kollaboration
- Feedback- anstatt Bewertungskultur
- Vertrauen und Mut anstelle von Angst
- Statt Antworten zu finden, die bekannt sind: Fragen stellen, deren Antworten noch nicht bekannt sind.
Ohne eine Fehlerkultur können keine Schätze gehoben werden. Session mit Inge.#bcki17
— Frank Lindecke (@Kimayoi) 11. August 2017
Digitale Bürgerbeteiligung
In der Session über die digitale Bürgerbeteiligung in Schleswig-Holstein von Oliver Voigt ging es um das Thema „6.000 Stellungnahmen (zu den Standorten von Windrädern) – Was mache ich mit dem digitalen Bürger?“ Trotz aller Möglichkeiten der digitalen Bürgerbeteiligung und der in der öffentlichen Verwaltung zum Teil vorhandenen Erkenntnis, dass diese vor allem in Bezug auf Aspekte der Kollaboration noch deutlich ausbaufähig wäre, machte Oliver Voigt deutlich, dass bislang alleine die analoge Bürgerbeteiligung gesetzlich vorgeschrieben ist, nämlich durch das Auslegen in den Rathäusern. Außerdem erfreut sich Papier bei vielen Bürgerinnen und Bürgern weiterhin großer Beliebtheit. So werden Einreichungen oft nicht einfach elektronisch eingereicht, sondern – gerne mehrfach – ausgedruckt und – vielen ganz wichtig, da sie ja mit einer offiziellen Stelle kommunizieren – unterschrieben und per Post eingeschickt. Dabei sind sogar anonyme Stellungnahmen möglich.
#usability ist für #bürgerbeteiligung wichtig, Angebot muss niedrigschwellig sein #bcki17
— Anke J. (@HolsteinDeern) 11. August 2017
Session auf dem #bcki17 zur digitalen Bürgerbeteiligung. pic.twitter.com/qPtktK5Mtq
— Christian Graf (@_twain_) 11. August 2017
Kollaborativ Gesellschaft mitgestalten
Um die kollaborative Gestaltung der Gesellschaft mittels Reallaboren ging es in dieser Session vom PerLe-Team rund um Frauke Godat. Im Zentrum stand dabei, dass sie ihre Reallaboraktivitäten vorstellten (siehe auch: “Neue Räume für Arbeit 4.0 und Lernen 4.0: Auswirkungen für das Bildungssystem?“). Der Grundgedanke dabei ist: Die Universität für außen öffnen, aber genauso die Öffentlichkeit für die Universität öffnen. Anschließend wurde in der Session in Kleingruppen an vier Fragestellungen zur Collaboration gearbeitet, wie:
- Wie lässt sich Verantwortungsübernahme in solchen Arbeitsformen befördern?
- Wo entsteht in kollaborativen Arbeitsformen der Mehrwert für jeden Einzelnen?
Wir sind auch mit einer Session dabei, @crazylittlenici stellt sie vor❣️ #DMWSH #DMWsichtbar pic.twitter.com/UwvYrhUTT4
— Digital Media Women (@DigiWomenSH) 11. August 2017
Digital Media Women – Was geht in Schleswig-Holstein?
Das Orga-Team des seit Frühjahr gegründeten Quartiers der Digital Media Women in Schleswig-Holstein stellte bisherige und geplante Aktivitäten vor und warb um Unterstützung in Form von Beteiligung und/oder einer Fördermitgliedschaft.
Wir stellen uns und die @DigiWomenDE vor. Volle Hütte, wir freuen uns! #DMWSH #bcki17 pic.twitter.com/zEmumJ7fAN
— Digital Media Women (@DigiWomenSH) 11. August 2017
Arbeiten ohne Chef
Ingo Sauer zeigte, wie die Deutsche Bahn-Tochter DBSystel den Weg vom hierarchischen Führungssystem in die Selbstorganisation meistert. Als Motivation hinter der Veränderung des Führungssystems steht die Erkenntnis: Mit dem bisherigen Führungssystem sind wir nicht schnell genug. Es geht um das langfristige Überleben der Firma. Eine Zusammenfassung des Vorgehens findet sich auch in diesem Blogpost. Im Einsatz ist dabei unter anderem das Brandbook „Der Systelaner“, das das Selbstverständnis und den Umgang miteinander bei der DBSystel aufzeigt.
Meine Session auf dem @barcampkiel zum Thema #Selbstorganisation bei der @dbsystel um 16 Uhr im Raum naymspace #bcki17 pic.twitter.com/tQuSUf12Jf
— Ingo Sauer (@scytto) 11. August 2017
Hier das #SessionGrid für Tag 2 (Samstag) auf dem #bcki17 pic.twitter.com/TG6DrYXlfA
— BarCamp Kiel (@barcampkiel) 12. August 2017
Skills bauen für Amazon Echo / Alexa
Nach einer kurzen Einführung in Amazon Echo / Alexa (siehe dazu auch “Revival der Chatbots: Revolution des Kundenkontakts, Disruption des Software-Marktes?“) zeigte Sebastian Müller live, wie man prinzipiell relativ einfach einen eigenen Skill für Alexa baut. Er brachte in der kurzen Session den Amazon Echo Dot etwa dazu, Auskunft darüber zu geben, wo das BarCamp Kiel stattfindet.
Tools für die „Organisation in Teams“
In der Session von Alexander Bernhardt ging es um kollaborative Tools wie Trello und JIRA und den Austausch über ihren Einsatz für die Organisation in Teams.
KreativHack – Hackathons in Kiel
Frank Bartels berichtete von den in Kiel bereits organisierten Hackathons und den für die Zukunft geplanten. Am 3. und 4. November wird es einen neuen KreativHack Hackathon geben, dieses Mal zum Thema EdTech.
#meetingwahnsinn
Anke Nehrenberg sammelt unter dem Hashtag #meetingwahnsinn Anekdoten und Absurditäten aus ihren reichhaltigen Meetingerfahrungen und stellte diese beim BarCamp zur Verfügung. Unter den Gegenmitteln für ineffektive Sitzungen wurde unter anderem das Time Boxing diskutiert sowie Consent-driven decision. Bei letzterem gibt es nur drei Antwortoptionen:
- Ja;
- Naja, geht so, aber ich trage die Entscheidung mit;
- Nein. Bei letzterem ist dann aber ein Gegenvorschlag Pflicht.
Um #Meetingswahnsinn zu verhindern, kann Zeitbegrenzung, Themen-Timeboxen und eine sehr gute Vorbereitung helfen. #bcki17 @moeglichewelten pic.twitter.com/MDSmT51AAr
— Birte Sindt (@AhoiNupsi) 12. August 2017
Bitcoins
Darius Karampoor nahm uns mit in die Welt von Bitcoins, bei dem wir nachher festhielten, dass Bitcoins endlich sind und man sein Bitcoin Wallet (genauso wie den eigenen Geldbeutel) niemals alleine irgendwo liegen lassen sollte. Bei dem aktuellen Bitcoin-Kurs sollte man besonders Acht geben, da dieser nun gerade vor kurzem erst die 4.000-US-Dollar-Marke geknackt hat! Mit der entsprechende App, zum Beispiel “Mycelium Bitcoin Wallet“, wurden am Ende noch – sehr spendabel – ein paar Bitcoins transferiert und schließlich wurde auch noch eine Pizza mit Bitcoins bezahlt:
#bitcoinpizza ist da #bcki17 gerne zugreifen, steht im Foyer (mit bitcoin bezahlt) #btc #crypto #kiel #salami #salatauch pic.twitter.com/ISgsl2jevr
— Darius Karampoor (@1337darius) 11. August 2017
Jetzt geht's in die #VirtualReality mit @Krnsi – Woop! Woop! pic.twitter.com/zeiuo1xcnu
— Birte Sindt (@AhoiNupsi) 12. August 2017
AR / VR
Nach einer kurzen Klärung der Grundbegriffe Augmented Reality und Virtual Reality schauten wir uns an, wie man in der VR einen Kaffee zubereitet und einen Donut verspeist Beispiele für AR gab es auch, etwa das Spiel Pokémon GO.
Simon Hansen stellte uns nun die Vor- und Nachteile der AR/VR Technologie im 360exp Web Context vor:
- Weniger Ressourcen (CPU, GPC,…)
- Verschiedene Browser
- Weniger Bandbreite (mobil)
- „Ablenkungen“
- Endgeräte sind bereits vorhanden
- Andere/unterschiedliche Umgebungen
Mit einer Internetadresse, die uns Simon Hansen zur Verfügung stellte (Slides zur Session über AR/VR im Web – In den Slides unter AR-Demo findet man alle vorgestellten Links), waren alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Session eingeladen, dabei mitzumachen.
Der AR-Marker, auf einem Papier ausgedruckt, wurde herumgereicht und ließ ein virtuelles Gebilde auf dem Smartphone erscheinen:
AR zum mitmachen.
Schon witzig.#bcki17 pic.twitter.com/FUoXzlbs2z— Joy-Anandi (@Joy_Anandi) 12. August 2017
Influencer Marketing
Wenn man im Social Web unterwegs ist, kommt man nicht umhin, über das Thema „Influencer Marketing“ zu stolpern. Nastasja Heuer stellte in ihrer Session das Thema vor. Mit Schwerpunkt auf dem Beispiel „Coral“ wurde dargelegt, wie es unter Umständen lieber nicht laufen sollte.
Coole Session mit @pintalabios_nh zum Thema Influencer Marketing. "Coral hat es auf die Spitze getrieben." #bcki17 pic.twitter.com/cGXmYw60Lq
— Birte Sindt (@AhoiNupsi) 11. August 2017
BarCamp Kiel – Immer einen Besuch wert
Daneben gab es noch viele weitere Sessions, wie die BarCamp-Klassiker-Sessions „Kreativ auf Knopfdruck“ mit Lutz Lungershausen und „Schlechte Werbung“ mit Calle Hackenberg, die sich bereits in den Vorjahren großer Beliebtheit erfreuten – mit neuen Inhalten versteht sich.
Der Besuch des BarCamp Kiel hat sich wieder einmal sehr gelohnt. Vielen Dank an das großartige Orga-Team! <3
Weiterführende Links:
- KN Liveblog
- #BCKI17: Recap
- Barcamp Kiel 2016: Pokémon, Digitalisierung und Brausepulver fürs Gehirn
- BarCamp Kiel – nichts mit GinTonic im Zelt. Wissen teilen ist angesagt!
- Auf dem Barcamp in Kiel – #bcki17 schön war es mit Dir!
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