Studie: Deutsche Smartphone-Nutzer enttäuscht von mobilen Internetangeboten

Der BVDW hat gerade gemeinsam mit Google eine interessante kleine Studie (PDF) veröffentlicht, die sich mit der Smartphone-Nutzung in Deutschland auseinandersetzt. Im Kern geht es um mobiles Shopping, doch mir sind einige interessante Details aufgefallen, die auch für unseren Bereich relevant sein könnten.

Zunächst die Fakten: Nach dem Bericht sind rund zwölf Millionen Deutsche privat Besitzer eines Smartphones, was rund 18 Prozent der erwachsenen Bevölkerung (über 18 Jahren) entspricht. Der typische Smartphone-Nutzer ist männlich, etwa 35 Jahre alt, gebildet und mit hoher Wahrscheinlichkeit vollzeitbeschäftigt. Rund die Hälfte aller mobilen Surfer nutzt das Handy unterwegs, wenn “sie etwas sofort wissen wollen”. Etwas mehr als die Hälfte wirft das Smartphone an, wenn es darum geht, sich beim Warten die Zeit zu vertreiben. 65 Prozent gaben an, ohne das Handy das Haus nicht mehr zu verlassen.

Nun: Information und Entertainment – das ist das bisherige Potenzial des deutschen mobile Computing. Denn zu mehr ist es derzeit kaum fähig. Google kritisiert, dass so viele Unternehmen und Einrichtungen Dinge wie M-Commerce links liegen lassen und Chancen verschenken. 38 Prozent derjenigen, die sich unterwegs per Handy über ein Produkt informieren, kaufen es nicht direkt mobil. Sie warten lieber ab, bis sie am Abend vor dem heimischen Rechner die Bestellung abschicken können. Warum? Weil viel zu wenig Anbieter diesen Kanal überhaupt im Blick haben und es dementsprechend rudimentär im Unterwegs-Netz aussieht. Dazu ebenfalls ein paar Zahlen: 61 Prozent der Befragten erwarten, dass mobile Webseiten so einfach nutzbar sind wie herkömmliche Internetwebseiten. Nur 37 Prozent der Online-Anbieter gaben jedoch an, ihre Websites für das mobile Internet überhaupt optimiert zu haben.

Wir wissen, dass das Internet immer weiter aus unseren Arbeits- und Wohnzimmern in die U-Bahnen, die Haltestellen, in die Autobahnstaus, die Wartezimmer und in die Vorlesungssäle wandert. Nur, um hier die Dimensionen zu verdeutlichen: Apple hat im zweiten Quartal 2011 rund 18,65 Millionen iPhones und 4,69 Millionen iPads verkauft. Dem gegenüber stehen 3,76 Millionen stationäre Macs und MacBooks.

Wenn wir schon nicht direkt mit der Umsetzung beginnen, so sollten wir doch damit anfangen, uns Gedanken darüber zu machen, wie wir eigene Angebote künftig im mobilen Netz präsentieren möchten. Der mobile Zugriff auf Kataloge, Suchportale und Nutzerkonten wird schon in wenigen Jahren nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel sein.

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