Senkt Amazon den Preis für den Kindle auf 0 Euro?

Es ist bislang nur ein Gerücht – jedoch ein recht überzeugendes. Wie Cnet berichtet, könnte Amazon schon bald dazu übergehen, ausgewählten Kunden (etwa Prime-Nutzern) kostenlose Kindles zur Verfügung zu stellen. Hintergrund dieser Überlegung ist die Tatsache, dass der Versandhändler bis heute eigentlich kaum am Verkauf des Readers verdient – und das, obwohl das Gerät das am häufigsten bestellte Produkt Amazons ist. Nein, tatsächlich (und wenig überraschend) verdient das Unternehmen am Vertrieb der elektronischen Bücher. Hier ist Amazon der Marktführer (zwischen 70 und 80 Prozent), erst vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass heute mehr E-Books als Taschenbücher über die Ladentheke gehen. Über 810.000 elektronische Titel befinden sich derzeit im Programm.

Amazon ist kein Hardware-Produzent, sondern Händler. Um den Absatz der E-Books anzukurbeln, muss das Publikum zwangsläufig mit kompatiblen Readern oder Apps ausgestattet werden. Es ist kein Wunder, dass die dritte Generation des Kindle um 25 Prozent im Preis gesenkt wurde. Amazon lässt keinen Zweifel daran, dass ein profitabler Verkauf der Hardware eher nebensächlich ist: sonst hätte das Unternehmen den Kindle Shop nicht für so viele andere Plattformen (iPhone, iPad, Android) verfügbar gemacht. Der Buchabsatz steht eben im Vordergrund.

Weitere Gründe, die für einen kostenlosen oder stark vergünstigten Kindle sprechen, hat der Venture Capitalist Scott Jabobsen auf dem Blog GeekWire zusammengefasst:

  1. Kindle owners buy a lot more books. Amazon could probably pay for the hardware over 2-3 years from the extra book margin.
  2. Amazon is 70 percent to 80 percent of the e-book market. While it’s growing rapidly, it’s still small. Getting a lot more Kindles out there could help accelerate overall market growth.
  3. Lock-in. While Amazon is more open than Apple, they are still a closed ecosystem. Getting more customers invested in their platform sooner will make it harder for them to leave.
  4. Cost curve. Amazon’s cost to produce Kindle (particularly WiFi version) gets cheaper as they produce more volume; could see a (less than) $50 cost to Amazon in the next one to two years. Makes it easier to give away.
  5. They know the power of free. (See Amazon Prime, Unlimited Video Streaming for Prime members.)
  6. They can afford it… and they are playing to win.
Diesen Blogpost teilen:
Das Google-Paradoxon: Es geht nicht mit, es geht nicht ohne Manchester Libraries auf Facebook: Das ist ja mal ein echter Hingucker „Long live the open Internet“ oder ein Update für das Cluetrain Manifest

View Comments

Videodokus: Buchdruck – damals und heute
Nächster Blogpost