Trend-Monitoring, Teil 2: Trends organisieren

von Birgit Fingerle

In Teil 1 unserer Reihe zum Trend-Monitoring ging es darum, wie sich Trends finden und erkennen lassen. Wenn nun Informationen über relevante Trends vorliegen, geht es darum, sie so aufzubereiten, zu organisieren und zur Verfügung zu stellen, dass alle, für die sie wichtig sind, gut damit arbeiten können.

Infrastruktur für das Trend-Monitoring

Es ist sinnvoll, die Quellen für das Trend-Monitoring an zentraler Stelle zu sammeln, so dass sie auch für interessierte Kolleginnen und Kollegen jederzeit verfügbar sind. Das Gleiche gilt für Informationen über relevante einzelne Trendthemen.

Dafür eignet sich beispielsweise ein Wiki. Ein Vorteil eines Wikis besteht darin, dass Trends – beispielsweise in Tabellenform – im Überblick dargestellt werden können und zudem einzelne, damit verlinkte, Unterseiten angelegt werden können. Auf diesen wird dann ein Trendthema ausführlich beschrieben. Ein weiterer Vorteil eines Wikis ist, dass darin – bei entsprechender Rechteverwaltung – auch andere Personen schreiben können. So können alle Kolleginnen und Kollegen gemeinsam Informationen über Trends und Innovationsbeispiele sammeln, aufbereiten und weiter anreichern, und von der “Weisheit der Vielen” profitieren.

Besonders gut geeignet ist dies, wenn eh ein (internes) Wiki im Einsatz ist, weil dann keine Nutzungshürde geschaffen wird, wie es bei einer zusätzlichen, separaten Anwendung der Fall wäre, und zudem keine neue Einarbeitung erforderlich ist.

Auch die Trendsammlung in einem (Social) Intranet beziehungsweise Enterprise Social Network oder mit anderen sozialen Netzwerken ist denkbar, insbesondere, wenn deren Nutzung bereits etabliert ist.

Eine weitere Option ist, in einem Blog (intern oder extern) über aktuelle Trendthemen zu informieren. Trendinformationen, die einzelne Kolleginnen und Kollegen oder Bereiche direkt betreffen, sollten darüber hinaus gezielt an diese weitergegeben werden.

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Trendinformationen organisieren

Die ausschließliche Sammlung von Trendinformationen reicht dabei keineswegs, da es angesichts der Vielzahl an Informationen schnell unübersichtlich wird. Für die Organisation der Trendinformationen kann zum einen je nach Tragweite zwischen übergeordneten Makrotrends oder Megatrends einerseits, Trends andererseits sowie Informationen über einzelne Innovationen unterschieden werden.

Zudem können Informationen über Veränderungen im Umfeld gesammelt werden, aus denen sich die Makrotrends ergeben. Ein Beispiel dafür ist der der Generation Y zugeschriebene Wertewandel. Diese Informationen über Umfeldveränderungen können untergliedert werden.

Dafür eignet sich beispielsweise das PEST(LE)-Framework oder Adaptionen davon: PEST(LE) – Political, Economic, Social, Technological, Legal, Environmental oder eine Einteilung in technologische, sozio-kulturelle, politisch-rechtliche, ökonomische, ökologische Faktoren.

Makro, Mega oder einfach nur Trend?

Es werden von unterschiedlichen Institutionen, Autorinnen und Autoren verschiedenste Bezeichnungen für Trend-Kategorien verwendet. Ob etwas ein “Makrotrend”, ein “Megatrend”, ein “Mikrotrend”, ein “Minitrend” oder einfach ein “Trend” ist, ist nicht allgemeingültig definiert.

Makrotrends oder Megatrends sind im Allgemeinen groß, spiegeln tiefgreifende Umfeldveränderungen wider, verändern sich kaum, bleiben also über Jahre stabil, und können in verschiedenen Regionen angewendet werden. Ihnen lassen sich kleinere einzelne Trends unterordnen.

Wie lassen sich solche Makrotrends oder Megatrends nun erkennen? Für die Identifikation von Megatrends lassen sich zwei Einflusskräfte ausmachen: Einerseits ureigene menschliche Bedürfnisse und Wünsche, wie der Wunsch nach sozialer Zugehörigkeit, andererseits Umfeldveränderungen (Mason, Henry, et al; Trend Driven Innovation, S. 47):

Human: “These are the universally relevant human needs and wants that make up the first fundamental of trend analysis. They include the search for social status, for connection, for self-improvement, for entertainment, for reliable and trusted information and more.” (Mason, Henry, et al; Trend Driven Innovation, S. 47)

Environmental: “The changes in the external environment that are central to the second fundamental element of trend analysis. Examples include increasing transparency, the shifting contours of global economic power, and the blurring of boundaries between producer and consumer thanks to creative technologies and platforms.” (Mason, Henry, et al; Trend Driven Innovation, S. 47)

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Weiterführende Informationen:

  • Mason, Henry, et al; Trend Driven Innovation; Wiley, Hoboken/NJ, 2015,
  • Trend-Monitoring, Teil 1: Trends finden und erkennen,
  • Trend-Monitoring, Teil 3: Aus Trends Innovationen machen.
Über die Autorin:
Birgit Fingerle ist Diplom-Ökonomin und beschäftigt sich in der ZBW unter anderem mit Innovationsmanagement, Open Innovation, Open Science und aktuell insbesondere mit dem “Open Economics Guide”. Birgit Fingerle ist auch auf LinkedIn zu finden.
Porträt, Fotograf: Northerncards©

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Birgit Fingerle ist Diplom-Ökonomin und beschäftigt sich in der ZBW unter anderem mit Innovationsmanagement, Open Innovation, Open Science und aktuell insbesondere mit dem "Open Economics Guide". (Porträt: Copyright

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