Disruptive Innovationen vs. Bibliotheken, Teil V: Das Geschäftsmodell überprüfen

Welchen Wert bieten wir unseren Kundinnen und Kunden? Welche Schlüsselressourcen und –aktivitäten setzen wir dafür ein? Wie sieht es bei der Konkurrenz aus? Und was bedeutet dies für das eigene Geschäftsmodell? Um der Gefahr disruptiver Innovationen vorzubeugen, ist es hilfreich, sich mit dem eigenen Geschäftsmodell und den Geschäftsmodellen vorhandener oder neu auftauchender Wettbewerber zu beschäftigen. Hierfür gibt es mit der Business Model Canvas ein geeignetes Tool.

Bei der Beschäftigung mit dem eigenen Geschäftsmodell gelingt es oft leicht, den Kernnutzen und weitere wesentliche Elemente herauszuarbeiten und in die heutige Zeit bzw. Zukunft zu transferieren, um das eigene Geschäftsmodell neu zu gestalten. Der Kernnutzen wird vermutlich derselbe sein, aber die Kundenbeziehungen, Schlüsselpartner oder die verwendeten Kanäle ändern sich möglicherweise. Organisationen, die wenig Flexibilität zeigen, werden leicht zum potentiellen Spielball disruptiver Innovationen. Zentrale Punkte des eigenen Geschäftsmodells zu reflektieren und gegebenenfalls zu modifizieren, kann dem entgegenwirken. Hierbei unterstützen kann die Business Model Canvans.

Was machen wir für wen, und wie?

Sie wird üblicherweise sehr groß ausgedruckt oder aufgezeichnet. Die Inhalte werden entlang der leitenden Fragen ergänzt, indem sie üblicherweise auf Post-Its geschrieben und auf das Poster geklebt werden.

Nun kann man das Poster sowohl für die eigene Bibliothek ausfüllen als auch für einzelne Wettbewerber. So können zentrale Punkte, Parallelen und Unterschiede und möglicherweise Veränderungspotentiale herausgearbeitet werden.

Zentrale Fragen beantworten

Somit werden Fragen leichter beantwortbar wie:

  • Wo tauchen neue potentielle Wettbewerber auf? Wie ist deren Geschäftsmodell aufgebaut?
  • Wo könnten disruptive Innovationen lauern, die unser Geschäftsmodell in Frage stellen?
  • Inwiefern sollte unsere Bibliothek ihr Geschäftsmodell anpassen?

Nun heißt es „nur“ noch: Ran an die Arbeit und eventuell notwendige Änderungen umsetzen!

 

Literatur: Osterwalder, Alexander; Pigneur, Yves; Business Model Generation: ein Handbuch für Visionäre, Spielveränderer und Herausforderer; entwickelt in Zusammenarbeit mit 470 überwältigenden Profis aus 45 Ländern; Frankfurt, Campus, 2011: http://www.econbiz.de/Record/business-model-generation-handbuch-für-visionäre-spielveränderer-herausforderer-entwickelt-zusammenarbeit-überwältigenden-profis-ländern-osterwalder/10009390528

 

Autorin: Birgit Fingerle (ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft; Soziale Medien, Stabsstelle Innovationsmanagement)

Diesen Blogpost teilen:

Birgit Fingerle ist Diplom-Ökonomin und beschäftigt sich in der ZBW unter anderem mit Innovationsmanagement, Open Innovation, Open Science und aktuell insbesondere mit dem "Open Economics Guide". (Porträt: Copyright

Studierendenbefragung: Wie steht es um die Informationskompetenz? Start-Ups aus der Buchbranche: Zwischen E-Book und örtlichem Buchhandel DGI-Praxistage: Wie verändert  künstliche Intelligenz die Arbeitswelt  von Information Professionals?

View Comments

Disruptive Innovationen vs. Bibliotheken, Teil IV: Wachsam sein
Nächster Blogpost